Ameisenbären sind kleine bis mittelgroße Säugetiere

Ameisenbären: Großer Ameisenbär ist die größte Art – Foto: Fernando Flores – cc

Die Ameisenbären ernähren sich fast ausschließlich von Ameisen und ähnlichen Kerfen. Ihr Körper ist gestreckt, der Kopf und zumal die Schnauze sind stark verlängert. Der Schwanz erreicht fast die Hälfte der Körperlänge. Die Mundspalte der Ameisenbären ist sehr eng, die Zunge klebrig und wurmförmig. Vergebens sucht man beim Ameisenbär nach Zähnen, jede Spur davon fehlt. Durch außerordentlich entwickelte Speicheldrüsen wird die Zunge immer klebrig gehalten und stellt so ein ideales Werkzeug zum Ameisenfang dar. Die Tiere sind bei Tageslicht bis in die Dämmerung aktiv und ihre nächsten Verwandten sind die Faultiere und Gürteltiere.

Arten Ameisenbären

Großer Ameisenbär ist ein genügsames Tier

Die größte und bekannteste Art ist der Große Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla), der in Paraguay auch Paraguay Yurumi genannt wird. Der Pelz dieses etwa 2 Meter langen Tieres besteht aus dichten, steifen, rauh anzufühlenden Borstenhaaren. Nackt sind nur die Schnauzenspitze, die Lippen, Augenlider und Fußsohlen. Ein langer schwarzer, weiß gesäumter Fleck zieht sich von der Kehle zur Rumpfmitte. Im übrigen ist die Körperfarbe aschgrau, schwarz untermischt. Der Große Ameisenbär kommt in Mittel- und Südamerika vor. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom südlichen Belize und Guatemala bis ins nördliche Argentinien.

Am Tag schweifen die Ameisenbären in den Ebenen umher und schlafen, wo ihnen die Nacht überfällt, in hohen Gras oder Buschwerk. Meist wandert das Tier allein auf dem Boden umher, kratzt Ameisen– und Termitenbaue mit seinen langen Krallen auf und fängt die Insekten und ihre Larven mit der langen Zunge. Dabei leitet ihn sein Geruchssinn, der besser entwickelt ist als die anderen Sinne; Augen und Ohren sind nur sehr klein. Das Tier kann gegen seinen Feinden durch die Kraft seiner Arme und durch seine Krallen sehr wehrhaft sein. Die größten Feinde der Ameisenbären ist der Puma und Jaguar.

Südlicher Tamandua ernährt sich von staatenbildenden Insekten

Südlicher Tamandua

Südlicher Tamandua – Foto: Bernard Dupont – CC BY-SA 2.0

Der Südliche Tamandua (Tamandua tetradactyla) hat ein Verbreitungsgebiet über weite Teile Südamerikas der östlichen Anden. Das Tier lebt einzelgängerisch und ist sowohl am Tag und in der Dämmerung aktiv. In stärker bewaldeten Gegenden kann das Tier auf Bäume klettern, wobei er seinen Schwanz als Greiforgan an Ästen benutzt. Außer Ameisen vertilgt der Südliche Tamandua auch Bienen und Wespen. Deren Nester werden mit seinen scharfen Krallen seiner Voderfüße aufgebrochen. Aufgrund des Washingtoner Artenschutzübereinkommens steht der Südliche Tamandua unter weltweitem Schutz.