Adlerarten die auf unseren Kontinenten vorkommen

Adlerarten

Alle Adlerarten sind geschützt. – Foto von Ray Hennessy

Im Gegensatz zu ihren nahen Verwandten, den aasfressenden Geiern, töten sämtliche Adlerarten in der Regel ihre Beute selbst. Sie ernähren sich von frischem Fleisch oder Fisch und gehören zu den größten Vögeln. Die Greifvögel haben eine gewisse Schnelligkeit und Kraft, die es ihnen erlaubt auch Beutetiere zu schlagen, die viel größer sind als sie selbst. Oft jagen die Adler allerdings kleinere Beute. Die Vögel verwerten ihre Energie so effizient, dass sie mit wenig Nahrung auskommen. Ein 3,5 kg schwerer Steinadler braucht etwa 250 Gramm Fleisch am Tag.

Adler nutzen Winde und aufsteigende Warmluft, um sich in obere Luftregionen tragen zu lassen, ohne dabei ihre Flügel kaum zu bewegen. Sie jagen Beute, indem sie fliegend über das auf dem Boden laufende Beutetier herfallen; manche Adlerarten fressen auch Aas. Ihre Läufe sind stark gefiedert. Sie bauen ihre Nester auf Felsvorsprüngen im Gebirge, gelegentlich auch auf Bäumen.

Vier Adlerarten, die in Deutschland vorkommen

Der Fischadler

Fischadler

Fischadler – Foto von Mathew Schwartz

Heute sind die Bestände der Fischadler vielerorts immer noch stark gefährdet. Wenn die großen und weithin sichtbaren Vögel fliegen, kann man ihre schwarzweiße Färbung, ihren kurzen Schwanz und ihre abgewinkelten Flügel gut erkennen. Fischadler kreisen 20 bis 40 Meter über dem Wasser. Haben sie Beute erspäht, stoßen sie mit vorgestreckten Klauen auf sie herab. Der Äußere Zeh des Fischadlers ist drehbar wie der einer Eule, so dass er den Fisch sicher mit zwei Zehen vorn und zwei hinten umgreifen kann.

Der Schreiadler ist vom Aussterben bedroht

Schreiadler

Schreiadler – Foto: Adli Wahid

Unter den Adlerarten in Deutschland ist der Schreiadler der Kleinste. Die Bestände der Adler sind in der Vergangenheit dramatisch geschrumpft. Die Greifvögel sind anspruchsvoll, was ihr Lebensraum betrifft. Die Vögel benötigen unzerschnittene und dünn besiedelte Landschaftsräume. Bei uns leben etwa nur noch 90 Brutpaare der seltenen Greifvögel.

Seeadler sind in Deutschland wieder heimisch

Seeadler

Seeadler – Foto: Frankie Dixon

Der Seeadler hält seine Beute fest in den Klauen und es gibt für sie dann kein Entkommen mehr. Der Greifvogel reißt die Beute mit seinem scharfen Schnabel in Stücke. Manchmal lagert der Vogel in Astgabeln auch Beute als Vorrat ein. Ein Seeadler ist kleiner als ein Bartgeier, Mönchsgeier und Gänsegeier. In Mitteleuropa gehören Seeadler zu den größten Greifvögeln.

Der Steinadler ist ein beeindruckender Vogel der Alpen

Steinadler mit Beutetier

Steinadler mit Beutetier – Foto: Dorothea OLDANI

Steinadler sind Flugakrobaten, die sich im Flug auf dem Rücken drehen können. Sie sind die Könige der Lüfte. Die Greifvögel jagen Ratten, Mäuse, Alpenmurmeltiere, Rehkitze, Feldhasen, junge Gämsen und Hühner. Der Steinadler hat in der Vergangenheit die rücksichtslose Verfolgung überstanden. Dagegen wurden Wölfe, der Luchs, der Braunbär und der Bartgeier ausgerottet.

Andere Adlerarten, die weltweit vorkommen

Der Harpyie gehört zu den größten Greifvögeln der Welt

Harpyie (Vogel) (Harpia harpyja)

Harpyie (Vogel) (Harpia harpyja) – Foto: Jj M Htp – cc

Der Harpyie im südamerikanischen Regenwald nistet in den Baumkronen und jagt über dem Blätterdach unter anderem nach Kapuzineraffen. Auch auf Bäumen lebende Faultiere sind den Vögeln eine willkommene Beute. Diese Greifvögel sind unter den Adlerarten die größten. Die Tiere brauchen ein großes Revier und verschwinden schnell, wenn man beginnt, die Regenwälder abzuholzen. Wird der Regenwald zerstört, so sind die großen Greifvögel die ersten, die darunter leiden.

Der Habichtsadler ist so gewandt wie ein Sperber

Habichtsadler

Habichtsadler – Foto: Mathew Schwartz

Der Habichtsadler bewohnt trockene, felsige Gebiete in Südeuropa, Nordafrika und im Süden Asiens. Der Adler hat eine Schnelligkeit und Gewandheit wie ein Sperber. Seine Nahrung besteht zu 60 Prozent aus Tauben, weitere Beute sind Rabenvögel, Wildhühner, Hasen, Wildkaninchen und Reptilien. Die Beutetiere schlägt der schnelle Jäger oft im rasanten Sturzflug.

Keilschwanzadler kommen in Australien, Tasmanien und Neuguinea vor

Keilschwanzadler

Keilschwanzadler – Foto: Von Matt – CC BY-NC 2.0

Der größte australische Greifvogel ist der Keilschwanzadler, der ein echter Steppenbewohner ist. Der Vogel war kurz vor dem Aussterben, da er alljährlich in ganz Australien abgeschossen wurde, unter den Vorwand, dass er sich an Lämmern vergreift.  Die natürliche Beute der Greifvögel waren früher Wallabys, doch heute bilden Wildkaninchen ihre Hauptnahrung.

Riesenseeadler leben im nördlichen pazifiknahen Ostasien

Riesenseeadler (Haliaeetus pelagicus)

Riesenseeadler (Haliaeetus pelagicus) – Foto: Mariko margetson

Der Riesenseeadler kommt im nördlichen pazifiknahen Ostasien vor, der überwiegend an großen Gewässern zu sehen ist. In den Gewässern, die in der Winterzeit eisfrei bleiben, sind die großen Greifvögel Standvögel. Andere Adler sind Zugvögel, die zugefrorene Gewässer verlassen. Mit ihren mächtigen Schnabel und Klauen können Riesenseeadler perfekt Fische fangen. Die Greifvögel sind eine bedrohte Tierart.

Schlangenadler werden vereinzelt in Deutschland gesichtet

Der Schlangenadler brütet auch in Gebieten von Europa. – Foto: cc – Ferran Pestaña

Schlangenadler ernähren sich, wie der Name schon aussagt, ausschließlich von Schlangen. Sie erbeuten auch eine Blindschleiche, Eidechsen, Frösche und seltener Vögel. Die Greifvögel halten sich Mitteleuropa sehr selten auf. Der Schlangenadler ist größer als ein Mäusebussard und fängt folgende Schlangenarten: Ringelnatter, Schlingnatter, Kreuzotter und Würfelnatter. Der Schlangenadler hält im Rüttelflug genau wie der Turmfalke Ausschau nach Beute.

Schreiseeadler kommen in Afrika südlich der Sahara vor

Schreiseeadler –  Foto: Foto: cc – Wild i Africa

In den fischreichen afrikanischen Gewässern kommt der Schreiseeadler mit einem verhältnismäßig kleinen Revier aus. Mit seinen kraftvollen Fängen kann er große Fische aus dem Wasser im Tiefflug erbeuten. Der Greifvogel hat eine Spannweite von ungefähr 1,60 Meter. Die Adler sitzen oft in den Kronen von Bäumen, von wo aus sie ihr Territorium beobachten. Die Greifvögel jagen auch mal einen Ibiss, Storch, Schildkröte und andere Entenvögel.

Der Weißkopfseeadler ist mit dem Seeadler eng verwandt

Weißkopfseeadler

Weißkopfseeadler Foto: Richard Lee

Der Weißkopfseeadler ist das Wappentier der USA, was der Steinadler in Österreich ist. Er ernährt sich vom Fisch und jagt ähnlich wie auch der Prachtfregattvogel anderen Vögeln ihre Beute ab. Die Fische fängt der Greifvogel im Flug, der auch Wasservögel im Sturzflug aus der Luft schlägt und keine Abneigung gegen Aas hat. Der Adler hat eine Lebenserwartung von etwa 30 Jahren. Das Weißkopfseeadler Federkleid vom Männchen und Weibchen ist gleich gefärbt.